Poker - so geht's
Allen Pokervarianten gemein ist das Platzieren von Einsätzen bei jeder Setzrunde. Die Anzahl der Setzrunden hängt von der jeweiligen Pokervariante ab. Davon abgesehen folgen die einzelnen Setzrunden mehr oder minder demselben Muster.
Eine typische Setzrunde
In einer typischen Setzrunde gibt es bereits einen Pot, der die Einsätze aus früheren Setzrunden enthält. Gemäß den Spielregeln der jeweiligen Pokervariante wird bestimmt, welcher Spieler den ersten Einsatz bringt. Danach folgt der Spieler zu seiner Linken und so weiter, bis alle Spieler am Tisch einen Einsatz getätigt haben.
Passen, checken, setzen oder erhöhen
Wenn Sie mit dem Setzen an der Reihe sind, haben Sie mehrere Möglichkeiten: Sind Sie mit Ihrem Blatt nicht zufrieden, können Sie auf jeden Fall passen („fold“), also Ihr Blatt verdeckt auf den Tisch legen und den Pot den anderen Spielern überlassen. Wenn in dieser Setzrunde noch niemand vor Ihnen gesetzt hat, können Sie auch checken.
Checken bedeutet, ohne Einsatz im Spiel zu bleiben und an den nächsten Spieler zu Ihrer Linken zu übergeben.
Wenn jedoch in dieser Setzrunde bereits ein Spieler vor Ihnen gesetzt hat, können Sie nicht mehr checken. Sie können immer passen, doch wenn Sie spielen möchten, müssen Sie entweder mit dem Einsatz mitgehen („call“) oder den Einsatz erhöhen („raise“).
Mitgehen bedeutet, einen Einsatz in der Höhe des letzten Einsatzes vor Ihnen zu erbringen.
Erhöhen heißt, einen höheren Einsatz als den letzten Einsatz vor Ihnen zu erbringen.
Beispiel
Wenn ein Spieler vor Ihnen $1 gesetzt hat, können Sie mitgehen, indem Sie ebenfalls $1 setzen oder erhöhen, indem Sie mehr als $1 setzen.
Beenden der Setzrunde
Wenn alle Spieler entweder gepasst oder einen gleich hohen Betrag in den Pot gelegt haben, ist die Setzrunde abgeschlossen. Nun wird die nächste Karte ausgeteilt. Wenn dies aber die letzte Setzrunde war, so werden die noch aktiven Blätter verglichen um festzustellen, wer den Pot gewonnen hat. Dies wird als der Showdown bezeichnet.
Gewinnen, ohne sein Blatt zu zeigen
Wenn Sie setzen oder erhöhen und alle übrigen Spieler passen, gewinnen Sie den Pot, ohne Ihr Blatt zeigen zu müssen. Dies ist beim Poker häufig der Fall, und es ist auch der Grund, warum man bei diesem Spiel bluffen kann. Man muss kein Gewinnblatt in der Hand halten, um den Pot zu gewinnen. Bluffen kommt vielleicht nicht so häufig vor wie gemeinhin angenommen wird, es ist aber dennoch ein typisches Merkmal des Pokerspiels.
Die erste Setzrunde
Die erste Setzrunde ist etwas komplizierter als eine der – soeben beschrieben – folgenden typischen Setzrunden.
Blinds oder Antes
Bevor die erste Karte ausgeteilt wird, müssen einige oder alle Spieler einen Pflichteinsatz in den Pot legen – entweder Blinds oder Antes (siehe unten) – um im Pot einen Anfangsbetrag zu haben, um den gespielt werden kann. Wäre kein Spieler gezwungen, einen Einsatz zu bringen, könnten alle Spieler um den Tisch sitzen und auf das beste Blatt warten, bevor sie zu spielen beginnen, und es würde sie nichts kosten.
Nachdem die Pflichteinsätze getätigt und die Karten ausgeteilt wurden, beginnt die erste Setzrunde. Je nachdem, ob Blinds oder Antes als Pflichteinsätze verwendet werden, sieht das Spiel etwas anders aus.
Spielen mit Antes
Ein Ante ist ein Pflichteinsatz, den alle Spieler bringen müssen, bevor die Karten ausgeteilt werden. Er beträgt normalerweise rund 10 % der Small Bet (des kleinen Einsatzes bei Fixed-Limit-Spielen).
Nachdem die Karten ausgeteilt sind, wird der Spieler ermittelt, der gemäß den Spielregeln der jeweiligen Pokervariante mit dem Setzen beginnt. Nachdem der erste Spieler gesetzt hat, kommt der Spieler zu seiner Linken an die Reihe. Dies wird rund um den Tisch fortgesetzt, bis die typische Setzrunde, wie sie oben beschrieben wurde, beendet ist.
Spielen mit Blinds
Ein Blind ist ein Pflichteinsatz, den einige, nicht aber alle Spieler bringen müssen, bevor die Karten ausgeteilt werden. Üblicherweise müssen die zwei Spieler zur Linken des Dealers je einen Blind setzen. Im Normalfall bringt der erste Spieler einen kleineren Einsatz, Small Blind genannt, und der zweite Spieler einen größeren Einsatz, den Big Blind.
Im Gegensatz zu Antes werden Blinds als „live”, also als aktive Einsätze betrachtet. Sie zählen in der ersten Setzrunde als gültige Einsätze.
Nach dem Austeilen der Karten eröffnet der Spieler zur Linken des Big Blind die erste Setzrunde. Da der Big Blind als Einsatz gilt, kann der Spieler nicht checken. Er kann zwar passen, wenn er jedoch im Spiel bleiben möchte, muss er mitgehen oder erhöhen.
Um mitzugehen, muss er einen Einsatz in der Höhe des Big Blind bringen. Um zu erhöhen, muss er einen höheren Einsatz in den Pot legen, der zumindest doppelt so hoch ist wie der Big Blind.
Mit dem Setzen geht es dann reihum im Uhrzeigersinn entsprechend der typischen oben beschriebenen Setzrunde weiter.
Small blind
Wenn Sie auf der Position des Small Blind sitzen, können Sie, sobald Sie mit dem Setzen an der Reihe sind, passen, mitgehen oder erhöhen. Da der Small Blind als Einsatz gilt, ist es etwas billiger für Sie mitzugehen. Wenn beispielsweise der Small Blind $1 beträgt, müssen Sie, um mit einem Einsatz von $4 mitzugehen, noch $3 in den Pot legen.
Mitgehen bedeutet, mit dem letzten Einsatz gleichzuziehen, und da die Blinds „live“ sind, können Sie Ihren Small Blind in den zum Mitgehen noch erforderlichen Betrag miteinbeziehen.
Big blind
Wenn Sie in der Position des Big Blind sitzen, können Sie, sobald Sie mit dem Setzen an der Reihe sind, ebenfalls passen, mitgehen oder erhöhen. Da auch der Big Blind als Einsatz zählt, ist es für Sie jetzt sogar noch billiger mitzugehen. Um mit einem Einsatz mitzugehen, müssen Sie einen Betrag bringen, der jenem Einsatz minus der Höhe des Big Blind entspricht.
Wenn beispielsweise der Big Blind $2 beträgt und ein Spieler $4 gesetzt hat, können Sie mitgehen, indem Sie weitere $2 in den Pot zahlen.
Checken beim Big Blind
Sitzen Sie in der Big-Blind-Position, so verläuft die erste Setzrunde etwas anders. Wenn Sie mit dem Setzen an der Reihe sind und kein Spieler Ihren Big Blind erhöht hat, können Sie entweder checken oder setzen.
Dies weicht etwas von der typischen Setzrunde ab und kann daher für den Anfänger verwirrend sein. Aber mit etwas Übung haben Sie ganz schnell den Dreh raus!
Showdown
Wenn nach der letzten Setzrunde mehr als ein Spieler im Spiel ist, kommt es zum Showdown: Die verbleibenden Spieler zeigen ihre Karten, und wer das beste Blatt hat, gewinnt.
Der Showdown beginnt mit dem Spieler, der als erster den letzten Einsatz gebracht hat, also mit jenem, der den Einsatz bezahlt hat, mit dem alle anderen Spieler mitgegangen sind.
Beispiele
Wenn ein Spieler $5 setzt, ein anderer passt und ein dritter mitgeht, muss der erste Spieler seine Karten als erster aufdecken.
Wenn ein Spieler $10 setzt, ein zweiter auf $20 erhöht und der erste Spieler mit der Erhöhung mitgeht, muss der zweite Spieler als erster seine Karten zeigen, da er als erster Spieler $20 gesetzt hat.
Verlieren, ohne sein Blatt zu zeigen
Wenn ein Spieler vor Ihnen im Showdown ein Blatt zeigt, das das Ihre schlägt, müssen Sie Ihr Blatt nicht aufdecken.
Gewinnen, ohne sein Blatt zu zeigen
Wenn Sie setzen oder erhöhen und alle übrigen Spieler passen, gewinnen Sie den Pot, ohne Ihr Blatt zeigen zu müssen. Man muss kein Gewinnblatt in der Hand halten, um den Pot zu gewinnen.